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222235 Severus Alexander.
Vetter und anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Durch seine edle Mutter Mammaa geleitet, regiert er streng und weise, stellt den tchtigen Rechtsgelehrten Ulpianus an die Spitze des Staatsrates.
_227 wurde von Artaxerxes (Ardschir, Sohn des Sassan) nach dem Sturze des Partherreiches ein neu-persisches Reich gestiftet, welches die Sassaniden bis 642 regierten ^). Alexander kmpfte gegen dasselbe nicht mit Glck. Als er von den Alemannen am Rhein den Frieden erkaufen mute, wurde er von den aufrhrerischen Soldaten bei Mainz erschlagen und der rohe Maximinus Thrax zum Kaiser erhoben.
250270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auf-lsung des Reiches.
Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich sr unabhngig. Einflle der Goten -) bis nach Griechenland, der den Rhein dringen Franken und Atemannen3), der den Euphrat die Perser.
270275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches.
Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte die mchtige Zenobia, Knigin von Palmyra. Palmyra zerstrt*). Prchtiger Triumph. Aurelian nicht lange darauf ermordet, als er gegen die Perser ziehen will.
(276282) Probus.
Der dritte Nachfolger des Aurelianus, ein tapferer Pan-nonier. Er sichert die Rheingrenze und stellt den Grenz-wall zwischen Donau (Regensburg) und unterm Rhein wieder her. (Noch jetzt Reste desselben unter dem Namen Pfahlgraben" namentlich im Taunus vorhanden.) Lt am Rhein, in Frankreich und in Ungarn Wein anpflanzen. Da er die Soldaten zu ntzlichen Arbeiten anhielt, wurde er bei Sirmium von denselben ermordet.
284305 Dioeletianus.
Er fhrte an Stelle der noch immer die alten republi-kanifchen Formen bewahrenden Verfassung des Augustus eine absolute Monarchie und ein strenges orientalisches Hofceremoniell ein. Um das Reich krftig zu schtzen, nimmt er den Maximianus zum Augustus (Mitkaiser) an, beide ernennen nach einigen Jahren den Galerius und Konstantins Chlorus zu Csaren,
1) Im genannten Jahre wnrde es eine Beute der Araber.
2) Sie wohnten an der unteren Donau und dem Schwarzen Meere.
3) Erstere am unteren, letztere am mittleren und oberen Rhein wohnhaft. *) Noch jetzt groartige Ruinen.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Artaxerxes Alexander Alexander Zenobia Augustus Augustus Konstantins_Chlorus
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Preußischer Staat.
ohne Fenster, die 2 Stockwerke hingegen mit gewölbten Fenstern ver-
sehen sind. Das dritte Stockwerk fehlt zum Theil. In das Innere
führen 2 nach der Land- und Stadtfeite gehende Thore. Im Ilten
Jahrhunderte hatte man diese Porta nigra in eine dem heiligen Simeon
gewidmete Kirche verwandelt. Gegenwärtig hat man alle spatere Ver-
unstaltung hinweggenommen und dem Gebäude seine alte, reine Form
wieder gegeben. Als der Kronprinz von Preußen 1817 Trier besuchte,
war er der erste, der seit der Mitte des 11. Jahrhunderts in dieses
Thor einzog, das man jetzt das Römische Thor nennt, und wohl
das wichtigste Römische Gebäude sein möchte, welches Deutschland
besitzt. 2) Die Domkirche, dem heiligen Petrus und der heiligen
Helena geweihet, steht aus einem Hügel, ist 132 Schritte lang und
62 breit, hat 3 Schiffe (ein Haupt- und 2 Nebenschiffe), einen dop-
pelten Chor und 16 Altare. Die Hauptkuppel ist über 90 F. hoch.
Der Hochaltar, die Kanzel und mehrere Bildhauerwerke sind darin
bemerkenswerth. Die große Glocke, 8 F. im Durchmesser, gehört zu
den größten Glocken Deutschlands. Die Hauptbestandtheile des Doms
sind Römischen Ursprungs. Nach den Behauptungen Mehrerer soll
er ein Pallast der Helena, Mutter des Kaisers Constantin des Gro-
ßen gewesen seyn, den dieser Kaiser auf Antrieb seiner Mutter in eine
Domkirche habe umwandeln lassen. An Ehrwürdigkeit des Alters über-
trifft der hiesige Dom alle andern in Deutschland, wiewohl er in groß-
ßen und kühnen Leistungen der Baukunst und in Schätzen der Kunst
den meisten andern nachsteht. 3) Die L i e b fr a u e n k i r ch e, die schönste
in Trier, 1227—1243 erbaut, ist eins der herrlichsten Werke, alt-
deutscher Baukunst, 75 Schritte lang, 62 breit und in Form eines
Kreuzes erbaut. 12 Säulen, jede mit dem Bilde eines Apostels ge-
ziert, tragen das Gewölbe der Kirche. — In dem in der Nähe von
Trier, an der Mosel gelegenen Dorfe Igel steht ein noch gut erhal-
tenes Römisches Monument, das schönste und vorzüglichste in Deutsch-
land. Es ist ein 4eckiger, auf allen Seiten mit Säulen, Basreliefs
und andern Figuren gezierter, in eine pyramidalische mit einer Kugel
gekrönten Spitze, auslaufender Thurm von grauröthlichem Sandstein,
70 F. hoch, 13 F. lang und 10 F. breit, und wird für das Mau-
soleum einer Römischen Familie gehalten.
Die Provinz Schlesien.
Auf welche Weise diese Provinz an den Preußischen Staat gekom-
men ist, findet der Leser oben S. 865 erzählt, daher wir nur Eini-
ges von den frühern Schicksalen Schlesiens erwähnen. In den ersten
Jahrhunderten nach Christi Geburt wohnten hier verschiedene Germa-
nische Völkerschaften, die bei der großen Völkerwanderung dem Vor-
dringen ihrer Stammgenossen nach S. und W. folgten. In die von
ihnen verlassenen Wohnsitze rückten nun, wahrscheinlich im 6. Jahr-
hunderte, Slavische Völkerstamme ein, von denen das große, Polen,
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Extrahierte Personennamen: Helena Helena Constantin Apostels
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Deutschland Trier Trier Deutsch- Schlesiens Christi Polen
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Preußisch er Staat.
953
die Zeichnungen geliefert hat, behängen. Endlich verdienen noch die
herrlichen Glasmalereien der 5 Fenster an der linken Seite des Doms
bemerkt zu werden.
Nächst dem Dom ist die Kirche zum heiligen Gereon die schönste,
ein altes, prächtiges Gebäude, schon im Ilten Jahrhunderte errichtet,
das eine große, kühn gewölbte Kuppel mit 3 Gallerten hat, die aber
aus spaterer Zeit sind. Die Vorhalle mit ihren trefflich geformten
Säulen ist einem Griechischen Tempel ähnlich. Unter der Kirche, in
der Gruft oder Krypta sind 2 Kapellen, deren Boden mit alter Mosaik
geziert ist. — In der S t. P et er skirche. befindet sich Rubens *)
berühmtes Bild, die Kreuzigung des Apostels Petrus vorstellend, wel-
ches er für diese Kirche gemalt hatte, weil er in derselben am Peters-
lage des Jahres 1577 getauft worden war. 1794 hatten die Franzosen
dieses Bild nach Paris gebracht und es in dortigem Museum aufgestellt,
aus welchem es die Preußen 1815 wieder wegnahmen und dieser Kirche
zurück gaben. Ganz nahe bei der Kirche steht das Haus, welches
Rubens bewohnte; auch sieht man noch in der Sternengasse das
Haus, worin er geboren wrwde und feine Eltern wohnten.
Cöln hat viele und bedeutende Fabriken und einen wichtigen Han-
del, indem es der Mittelpunkt und Hauptstapelplatz des Rheinhandels
zwischen den Niederlanden, Belgien, Deutschland, dem Elsaß und der
Schweiz ist. Im Jahre 1830 kamen an Waaren 2,854,455 Ctr.
an und 2,326,959 Ctr. gingen ab. Gegen 5000 Fahrzeuge kamen
an und über 3500 gingen 1829 ab. Durch die Eisenbahn, die von
Antwerpen bis Cöln angelegt werden soll, und an der man bereits
arbeitet, wird ohne Zweifel der Handel Cölns noch einen größern
Schwung erhalten. Ein eigenthümliches Erzeugniß der Cölnischen
Industrie ist das sogenannte Eau de Cologne (Cölnisches Wasser),
welches weit und breit verführt wird, und mit dessen Verfertigung
sich viele Fabrikanten beschäftigen. 1827 wurden \ Million Flaschen
zu Wasser und eben so viel zu Land versandt. Dasselbe bereitete
zuerst zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, ein Italiener, Johann
Maria Fariña, der sich 1670—1680 in Cöln niederließ. Aber
erst zur Zeit des 7jährigen Krieges kam dieses Wasser in Ansehen und
die Versendungen singen an von Bedeutung zu werden. Vor der
Französischen Revolution waren nur 5 Fabrikanten in Cöln, die dieses
Wasser brreiteten. Seitdem ist ihre Zahl sehr gestiegen, und es wird
auch außer Cöln an vielen Orten, ein ähnliches Wasser gemacht und
als echt Cölnisches Wasser feil geboten. Dieses Wasser ist eine gei-
stige Flüßigkeit aus Weingeist mit aromatischen Substanzen bereitet,
*) Peter Paul Rubens, 1577 zu Cöln geboren, wo seine aus Ant-
werpen stammenden Eltern ihren Wohnsitz genommen hatten, war
emer der berühmtesten Maler der Niederländischen Schule, und starb
1640 zu Antwerpen. Er hat eine außerordentliche Zahl von Gemäl-
den geliefert.
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Maria_Fariña Johann Maria Peter_Paul_Rubens
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